Kollektive Panik

In eng stehenden Gruppen können Menschen ihre gegenseitigen Reaktionen beobachten, auf diese reagieren und hierdurch miteinander kommunizieren. Dies führte gemäß dem Ansatz der Massenpsychologie von Le Bon zu der Vermutung, dass es aufgrund dieser Interaktion zur Ausbildung einer Massenseele komme. Der Einzelne ist nach Annahme der Massenpsychologie von Le Bon dabei der Masse unterworfen, was zu einem Verlust des Verantwortungsgefühls sowie zu einer Zunahme von norm-verletzenden und irrationalen Verhaltensweisen führt. Dies legt die Vermutung nahe, dass in einer Gefahrensituation sich die Masse mit der Angst einzelner panischer Menschen anstecken könnte und die verängstigten Menschen ihre Panik zusätzlich gegenseitig verstärken. Weiterhin ist die Masse aufgrund der massenpsychologischen Effekte bezüglich des Fluchtimpulses miteinander verbunden. Allein aufgrund einer Panikansteckung drängt eine ganze Menschenmasse plötzlich und kollektiv zu den Ausgängen. Dies wird als Massenpanik bezeichnet.

Massenpaniken sind besonders gefährlich, wenn beispielsweise bei Feuer in einem geschlossenen Raum viele Menschen gleichzeitig ihre Selbstkontrolle verlieren. Im übermächtigen Fluchtreflex werden dann oft Schwächere blindlings umgerannt und niedergetrampelt. Türen werden durch Menschenknäuel verstopft, weil der Drang hinaus ein effektiveres Nacheinander verhindert. In solchen verstopfungsgefährdeten Ausgängen werden sogenannte Wellenbrecher eingesetzt. Das Konzept der Massenpanik als ein Hauptproblem bei Katastrophen ist allerdings wissenschaftlich umstritten.

 

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